Naomi Shemer wurde 1930 im Kibbutz Kvutzat
Kinneret geboren. Sie ist eine der wichtigsten israelischen Liederschreiber.
Ihr bekanntestes Lied ist sicherlich "Jeruschalajm
schel Sahaw", aber es sind unzählige Lieder, die von der "First Lady
des israelischen Lieds" geschrieben und zu Klassikern wurden. Fast alle
Lieder von Naomi Shemer erzählen von der Landschaft oder den Städten Israels
und den Wurzeln des jüdischen Volkes in Eretz Israel. So auch "Churschat
haEukalyptus", das sie 1963 für ein Jubiläum des Kibbutz Kinneret schrieb.
1983 erhielt Naomi Shemer den Israel Preis, "für die wunderbare Verknüpfung
zwischen Text und Melodie, und für die Art und Weise, in welcher sie den
Gefühlen des Volkes Ausdruck verleihen", wie es in der Begründung hieß. Naomi Shemer starb 2004 nach schwerer Krankheit.
Arik Einstein wurde 1939 in Tel Aviv geboren.
Er ist einer der meist gehörten israelischen Sänger und hat Dutzende Platten
herausgebracht. In den 70er Jahren war Einstein auch in Film und Fernsehen zu
sehen, vor allem in der legendären Sketch und Comedy Serie "Lul".
Arik Einstein starb im November 2013. "Ani we Ata" ist das wohl bekannteste Lied von
Arik Einstein: "Ich und du, wir werden die Welt verändern, ich und du, und die
anderen werden folgen..."
Chava Alberstein: Lu Jehi
Chava Alberstein wurde 1947 in Stettin
geboren und kam vier Jahre später mit ihren Eltern nach Israel. Alberstein ist
eine der bekanntesten israelischen Sängerinnen und hat inzwischen mehr als 50
Alben herausgebracht, darunter auch sechs Alben mit jiddischen Songs. "Lu jehi"
ist die hebräische Antwort auf "Let it be" der Beatles, geschrieben von Naomi
Shemer über den Jom Kippur Krieg. Die Version von Chava Alberstein wurde zum
Klassiker.
Ehud Manor - Ejn li Eretz acheret
(Ich habe kein
anderes Land)
Ehud Manor wurde 1941 in Binyamina geboren.
Er war einer der produktivsten und beliebtesten Liedtexter Israels. Aus seiner
Feder stammen mehr als 1200 hebräische Lieder, sowie zahlreiche Übersetzungen,
wie beispielsweise die hebräischen Versionen der Musicals "Hair" und "Cabaret". Zu seinen Liedern zählen zahlreiche
Klassiker, wie "Ejn li Eretz acheret" (hier eine Aufnahme von Gali
Atari). Viele Lieder schrieb Manor gemeinsam
mit der Komponistin Nurit Hirsch, so beispielsweise auch den Eurovisions-Hit "A-ba-ni-bi"
und "BaSchana
habaa". Ehud Manor starb 2005 im Alter von 64 Jahren an Herzversagen.
Ofra Haza - Im nin alu
Ofra Haza wurde 1957 in Tel Aviv geboren. Sie
entstammt einer traditionellen jemenitischen Familie und wuchs in einer der
ärmsten Viertel der Stadt auf. Mit 12 Jahren wurde sie entdeckt und
entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer der beliebtesten Sängerinnen
Israels. Sie musste dabei gegen viele Vorurteile aufgrund ihrer Herkunft
kämpfen. Der Durchbruch gelang ihr 1983 mit ihrem Eurovision-Song "Chai", der
auf den zweiten Platz kam. 1988 konnte sie mit ihrer Version von "Im nin alu" einen internationalen Hit verbuchen. Nach
ihrer Hochzeit 1997 zog sie sich ins Familieleben zurück. Ofra Haza starb
völlig unerwartet im Februar 2000. Trotz der Versuche, dies zu vertuschen,
wurde bekannt, dass sie an den Folgen einer unbehandelten HIV-Infektion starb.
Der Clip zeigt Ofra 1978 noch vor ihren ersten internationalen Erfolgen mit
einer ursprünglicheren Version von "Im nin alu". Das Lied ist die
vertonte Version eines Gedichts des jemenitischen Rabbiners Schalom Schabasi
aus dem 17. Jahrhundert.
Schalom Hanoch - Maschiach lo ba
(Der Messias kommt nicht)
Schalom Hanoch wurde 1946 im Kibbutz
Mischmarot geboren. Seine ersten Songs schrieb er bereits im Kibbutz und
später erfolgreich für die Nahal-Armeeband. 1967 lernte Hanoch Arik
Einstein kennen, der einige Lieder von ihm aufnahm. 1970 erschien das Album "Shablul",
das als Gründungsmoment des israelischen Rock gesehen werden kann. Alle
Lieder, gesungen von Hanoch, Arik Einstein und den "Churchills" sind von
Hanoch geschrieben. Nach einem kurzen Aufenthalt in London kehrte Hanoch 1973
nach Israel zurück und brachte 1976 das Album "Sof Onat haTapusim" (Das Ende
der Orangensaison) heraus, ebenfalls ein Meilenstein des israelischen Rock. "Maschiach
lo ba" stammt aus Hanochs bisher erfolgreichstem Album von 1985, der Clip
zeigt eine Aufnahme von Schalom Hanochs gemeinsamer Tour mit Schlomo Artzi.
Yehudit Ravitz wurde 1956 in Beerschewa
geboren. Seit 1976 hat sie zwölf Alben aufgenommen sowie für zahlreiche andere
Musik geschrieben. Ihre Musik spiegelt sehr unterschiedliche Stilrichtungen
wieder, Ravitz gilt allgemein als "Verwandlungskünstlerin". Der Clip zeigt
eines der bekanntesten Kinderlieder, das dem Album "haKewes haSchischa Assar"
(Das 16. Schaf) entstammt.
Schlomo Artzi - haIsch haHu (Dieser Mann)
Schlomo Artzi wurde 1949 in einem Moschaw
geboren und wuchs in Tel Aviv auf. Er begann seine Karriere, wie viele
israelische Musiker und Sänger, während seiner Militärzeit in der Band der
Marine. Artzis Lied "HaIsch haHu", das er bei der Gedenkveranstaltung nach der
Ermordung von Jitzhak Rabin sang, wurde zu einer der Hymnen jener Tage.
Zohar Argov - Perach beGani (Blume in meinem
Garten)
Zohar Argov wurde 1955 als ältestes von
zehn Kindern geboren. Er verließ früh die Schule, heiratete und wurde Vater.
Die Ehe zerbrach und wurde während einer Haftstrafe von Argov wegen
Vergewaltigung endgültig geschieden. Argovs Debüt-Album erschien 1981 und
machte ihn zu einem der ersten kommerziell erfolgreichen Sänger des sog.
Misrachi-Stils, einer heute in Israel sehr populären Mischung von
orientalisch-nahöstlichen Musik. Argov tourte erfolgreich durch die USA und
Europa und veröffentlichte insgesamt acht Alben. Zu dieser Zeit war er
bereits schwer drogenabhängig. Zohar Argov starb am 6.
November 1987 nachdem er sich in einer Zelle erhängt hatte und gilt bis
heute als König der Misrachi-Musik.
Aviv Geffen - Achschaw me'unan
(Jetzt ist es
bewölkt)
Aviv Geffen wurde 1973 in Ramat Gan bei Tel
Aviv geboren. Er ist Sohn von Jonathan Geffen, ein bekannter Autor, Songwriter
und Journalist. Aviv Geffen wurde in den 90er Jahren berühmt und schaffte mit
dem Album "Achschaw me'unan" den Durchbruch. Er steht politisch links,
Frieden, die Ablehnung von Gewalt und Armee, aber auch Tod und Selbstmord sind
immer wieder Thema seiner Lieder. Aviv Geffen hat außerdem den Militärdienst
verweigert. Sein Song "Liwkot lecha" (Um Dich weinen) wurde zur Hymne der
"Kerzen-Kinder" nach der Ermordung von Jitzhak Rabin.
Teapacks - haTachana hajeschana
(Die alte Station)
Die Band Teapacks (ursprünglich Tipp-Ex, was
aus Copyrightgründen später geändert werden musste) hat sich 1988 in der
südisraelischen Stadt Sderot gegründet. Frontmann Kobi Oz schreibt auch die
Lieder der siebenköpfigen Band, die sich mit dem israelischen Alltag
beschäftigen und dabei die unterschiedlichsten Stile vereint. Fast alle Lieder
sind gesellschaftskritisch und stellen die israelische Wirklichkeit mit Humor
zur Schau. Das Lied über die alte Bushaltestelle, mit der die alte Central Bus
Station in Tel Aviv gemeint ist, stammt aus dem Album "Dein Leben in einer
Lafa" von 1995, das den Erfolg der Band endgültig besiegelte.
David Broza - Mitachat laSchamajim
(Unter dem Himmel)
David Broza wurde 1955 in Haifa geboren und
wuchs in England und Spanien auf. Mit 21 landete er einen Nummer Eins Hit, den
er während seiner Armeezeit aufgenommen hatte. David Broza mischt Folkmusik
mit Flamenco-Klängen und virtuoser Gitarrenarbeit. Broza feiert auch
internationale Erfolge und lebte 17 Jahre lang in den USA. "Mitachat
laSchamajim" ist eines seiner berühmtesten Lieder, die
Aufnahme stammt von einem seiner Konzerte auf der Felsenfestung Massada am
Toten Meer.
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