Zeittafel:
Israelisch-arabische Friedensinitiativen
seit 1977
22. Jan. 2008: Israel
liefert weiter Hilfsgüter und Strom in den Gazastreifen: Trotz der zunehmenden
Angriffe palästinensischer Terrorgruppen aus dem Gazastreifen mit Raketen- und
Mörserfeuer (mehr als 4.000 Raketen und andere Geschosse wurden seit Israels
einseitigem Abzug aus dem Gazastreifen im August 2005 abgefeuert), sucht
Israel weiterhin Frieden mit den Palästinensern. Die israelische
Außenministerin Tzipi Livni erklärt am 24. Jan. 2008: "Unser Ziel besteht
darin, den Konflikt zwischen unseren beiden Nationen, unseren beiden Völkern,
zu beenden, indem wir einen Staat für die Palästinenser schaffen oder das
Streben der Palästinenser nach einem eigenen Staat beantworten. Ebenso wie
Israel die Heimat des jüdischen Volkes ist, sollte ein palästinensische Staat
geschaffen werden, der eine Heimat für die Palästinenser ist."
9. bis 11. Jan. 2008: Besuch
des US-Präsidenten George W. Bush in Israel: Präsident Bush startet eine
Rundreise durch mehrere Nahoststaaten, die in Israel beginnt. Zweck des
Besuchs ist die Weiterführung der auf der Annapolis-Konferenz im November 2007
eingeleiteten Friedensverhandlungen. Bush mahnt die Palästinenser, die
Terroristen und deren Infrastruktur zu zerschlagen, und fordert gleichzeitig
Israel auf, keine weiteren Siedlungen zu bauen und ungenehmigte Außenposten
der Siedlungen zu räumen.
27. Nov. 2007: Gipfel in
Annapolis: Der israelische Premierminister Ehud Olmert und der Präsident der
palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, unterzeichnen eine Erklärung
in Annapolis (Maryland) in den USA, um die Grundlagen für Friedensgespräche zu
schaffen. In dem gemeinsamen Dokument werden grundlegende Prinzipien für
Friedensvereinbarungen und -bemühungen dargelegt. Es wird festgelegt, dass
beide Seiten Lenkungsausschüsse unter der Leitung der Chefunterhändler der
Annapolis-Gespräche einrichten werden, die sich ab 12. Dezember 2007
regelmäßig treffen sollen. Beide Seiten stimmen zweiwöchentlichen Treffen zu
und geben ihrer Hoffnung Ausdruck, bis Ende 2008 eine endgültige
Friedensvereinbarung erzielen zu können.
25. Juni 2007: Zweiter
Gipfel von Sharm el-Sheikh: Olmert trifft sich in Sharm el-Sheikh mit Abbas,
Mubarak und Jordaniens König Abdullah II. Die Führungskräfte wollen die
Eindämmung der Hamas im Gazastreifen und die Stärkung von Abbas'
Fatah-Bewegung im Westjordanland diskutieren. Als Geste des guten Willens
kündigt Olmert die Absicht der israelischen Regierung an, 250 Fatah-Häftlinge
freizulassen, die "kein Blut an den Händen" haben und sich verpflichten, der
Gewalt abzuschwören.
1. April 2007: Israels
Premierminister Olmert akzeptiert die arabische Friedensinitiative: Als
Reaktion auf den Gipfel der arabischen Liga am 28. März 2007 in Riad begrüßt
Olmert die arabische Initiative, die seit ihrer Konzipierung im Jahr 2002
überarbeitet wurde, und lädt die arabischen Staatsoberhäupter zu einem Treffen
in Israel ein, um die Initiative weiter zu besprechen und gemeinsam an
weiteren Verbesserungen zu arbeiten.
15. bis 23. Aug. 2005:
Rückzug aus dem Gazastreifen und dem Westjordanland: In dem Bemühen, die
Sicherheitsbedrohungen gegen Israelis, die im Gazastreifen leben, zu mindern
und als Versuch, die Friedensgespräche zwischen Israel und Palästina wieder in
Gang zu bringen, räumt Israel einseitig alle seine Siedlungen im Gazastreifen
und im nördlichen Westjordanland. Dieser dramatische Schritt kostet Israel
etwa 2 Milliarden US-Dollar und umfasst die Evakuierung von allen ungefähr
9.000 Israelis, die in den betroffenen Gebieten leben, sowie die Exhumierung
und Überführung aller Gräber im Gazastreifen in israelisches Gebiet. Am 12.
Sep. 2005 verlässt der letzte israelische Soldat den Gazastreifen, ein
historischer Schritt Israels hin zum Frieden.
8. Feb. 2005: Zweiter Gipfel
von Sharm el-Sheikh: Scharon trifft sich mit Palästinenserpräsident Abbas, dem
ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak und König Abdullah von Jordanien, um die
Umsetzung des israelischen Rückzugs aus dem Gazastreifen und aus Teilen des
Westjordanlandes anzukündigen. Abbas und Scharon vereinbaren einen
Waffenstillstand. Scharon verleiht seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Rückzug
einen Fortschritt bei der Roadmap zum Frieden nach sich ziehen werde.
18. Dez. 2003: Vierte
Herzliya-Konferenz: Bei dieser Konferenz präsentiert Premierminister Scharon
einen Plan für Israels einseitigen Abzug aus dem Gazastreifen und Nordsamaria
im Gegenzug für Frieden. Der Plan wird vom israelischen Kabinett am 6. Juni
2004 und von der Knesset (dem israelischen Parlament) am 25. Oktober 2004
gebilligt. Der Räumungsplan, ein großes Opfer für den Frieden, sieht die
Evakuierung von fast 9.000 Israelis vor, die im Gazastreifen und im
Westjordanland leben. Israel schlägt den Räumungsplan auch in der Hoffnung
vor, damit auf einen Forschritt beim Friedensprozess auf Seiten der
Palästinenser hinzuwirken.
4. Juni 2003: Gipfeltreffen
von Akaba: Scharon und Abbas treffen sich in Jordanien, um ihr Engagement für
die Roadmap zu bekräftigen. Scharon verspricht den Rückzug israelischer
Truppen aus den Palästinensergebieten, und Abbas sichert ein Ende der Intifada
und der palästinensischen Kultur des Hasses gegenüber Israel zu. Die
vielversprechenden Ergebnisse des Gipfels werden am 19. August 2003 zunichte
gemacht, nachdem palästinensische Terroristen ein Selbstmordattentat in
Jerusalem verüben. Daraufhin beschließt das israelische Kabinett am 1.
September 2003, Krieg gegen die Hamas und andere Terrorgruppen zu führen, und
legt die diplomatischen Beziehungen zur Palästinensischen Autonomiebehörde auf
Eis, bis diese beweist, dass sie konkrete Maßnahmen ergreift, um dem Terror
Einhalt zu gebieten.
30. Apr. 2003: Fahrplan zum
Frieden: Auf Grundlage von Präsident Bushs Rede vom 24. Juni 2002 und den
Grundsätzen der Oslo-Abkommen wird dieser Plan von einem Quartett (bestehend
aus den Vereinigten Staaten, der Europäischen Union, der Russischen Föderation
und den Vereinten Nationen) überwacht. Der Plan verlangt ernsthafte Änderungen
der palästinensischen Regierung und führt zur Ernennung Mahmud Abbas' zum
palästinensischen Premierminister. Die "Roadmap", die den Verlauf hin zu einer
endgültigen Vereinbarung über eine Reihe von Eckpunkten in Fragen der
Sicherheit und des politischen Fortschritts darlegt, ist nach wie vor der
offizielle Entwurf für Frieden zwischen Israel und den Palästinensern. Das
Nahost-Quartett trifft sich in unregelmäßigen Abständen, um den Fortschritt
des Plans zu verfolgen.
24. Juni 2002: Bushs Vision
für den Nahen Osten: In einer Ansprache im Rosengarten legt Präsident George
W. Bush einen neuen Plan für Frieden zwischen Israel und den Palästinensern
dar, mit der Möglichkeit der Gründung eines souveränen Palästinenserstaats in
der nahen Zukunft. Dieser sieht eine neue palästinensische Führung (es werden
ausdrücklich die Korruption von Arafats Regime und seine Weigerung, den
Terrorismus zu beenden, angesprochen) und eine neu gebildete demokratische
Regierung für die Palästinenser vor. Der Präsident fordert außerdem die
Palästinenser sowie andere arabische Staaten, die Terrorismus unterstützen
oder tolerieren, auf, diesen Aktivitäten ein Ende zu setzen. Der Plan
konzentriert sich hauptsächlich auf die von den Palästinensern verursachten
Hindernisse für den Friedensprozess, da die Israelis wiederholt verschiedene
Zugeständnisse für den Frieden angeboten und umgesetzt haben. Ein weiterer
Schwerpunkt ist eine stärkere Demokratisierung in der gesamten arabischen
Welt.
28. März 2002: Die arabische
Friedensinitiative: Staatsoberhäupter arabischer Nationen treffen sich beim
Gipfel von Beirut, auf dem Saudi-Arabien einen Vorschlag für einen
Friedensplan zwischen Israel und den Palästinensern unterbreitet. Dieser Plan
ist auch als die saudische Initiative oder die arabische Friedensinitiative
bekannt. Der Plan fordert Israel zum vollständigen Rückzug auf die Grenzen von
vor 1967 auf, unterstützt das "Recht auf Rückkehr" aller palästinensischen
Flüchtlinge und ihrer Nachkommen sowie die Schaffung eines palästinensischen
Staates mit der Hauptstadt Ostjerusalem. Die anwesenden arabischen Staaten
verpflichten sich, keine militärischen Schritte zu ergreifen, um die
Feindseligkeiten zu beenden, und legen fest, dass die arabischen Länder, falls
Israel den genannten Bedingungen ohne Änderungen zustimmt, im Gegenzug den
arabisch-israelischen Konflikt als beendet betrachten und die Beziehungen zu
Israel normalisieren werden. Der israelische Außenminister Schimon Peres
antwortet im Namen Israels auf die Initiative und sagt, dass Israel die Pläne
als ermutigend betrachte, dass aber die Vereinbarung direkt mit den
Palästinensern diskutiert werden müsse und dass bis zur Einstellung der
Terroranschläge keine Einigung erzielt werden könne, eine Bedingung, die in
der arabischen Initiative nicht genannt worden war.
22. bis 27. Jan. 2001:
Taba-Konferenz: Mitten in der Zweiten Intifada und als Folgemaßnahme des
Gipfels von Camp David treffen sich Israelis und Palästinenser zu einem
weiteren Versuch einer Einigung über einen Palästinenserstaat. Israel bietet
94 Prozent des Westjordanlandes sowie zusätzliches zu Israel gehöriges Land
an, sodass das Angebot insgesamt 97 Prozent der von den Palästinensern
geforderten Fläche umfasst. Das "Recht auf Rückkehr" wird ebenfalls erwogen.
Allerdings endet die Konferenz wieder mit einem Stillstand. Eine Gemeinsame
Israelisch-Palästinensische Erklärung besagt, dass die beiden Parteien einer
Einigung noch nie so nah gewesen seien, und drückt Hoffung für die Zukunft
aus.
11. bis 25. Juli 2000:
Gipfel von Camp David: Um am Zeitplan festzuhalten, der vom Sharm el-Sheikh
Memorandum gesetzt wurde, treffen sich Arafat und Barak mit Präsident Clinton
in Camp David. In dem Bemühen, ein für allemal Frieden zu erzielen, bietet
Barak eine Reihe von Zugeständnissen an, darunter der Rückzug Israels aus dem
gesamten Gazastreifen und aus 95 Prozent des Westjordanlandes; die
anschließende Gründung eines unabhängigen Palästinenserstaates in den
genannten Gebieten; der Abbau aller israelischen Siedlungen in diesen
Gebieten, die an die Palästinenser übergeben werden; Grundstücksentschädigung
außerhalb des Westjordanlandes für Siedlungen, die unter israelischer
Souveränität bleiben; sowie palästinensische Herrschaft über Ostjerusalem und
den Großteil der Altstadt (ausschließlich des jüdischen Viertels) und
Wächterschaft über den Tempelberg. Im Gegenzug fordert die Vereinbarung von
Arafat eine Erklärung zur Beendigung des Konflikts sowie den Verzicht auf
zukünftige Ansprüche auf israelisches Land. Arafat lehnt den Vorschlag ab und
macht kein Gegenangebot. Der Gipfel scheitert, aber eine trilaterale Erklärung
wird veröffentlicht, in der die Grundsätze zukünftiger Gespräche dargelegt
werden.
4. Sep. 1999: Sharm
el-Sheikh Memorandum: Dieses Memorandum befasst sich mit der Verzögerung bei
der Implementierung des Oslo-Abkommens, die dadurch entstanden ist, dass die
Palästinenser den Sicherheitsverpflichtungen nicht nachkommen und Israel daher
die Truppenverlegungen verweigert, da eine wachsende terroristische Bedrohung
von Gebiet A ausgeht (das unter vollständiger palästinensischer Verwaltungs-
und Sicherheitskontrolle steht). Zu diesem Zeitpunkt treffen sich Arafat und
Israels Premierminister Ehud Barak, um ihr Engagement für den Friedensprozess
von Oslo zu bekräftigen und eine neue Frist, nämlich den 13. September 2000,
für den Abschluss der Friedensgespräche zu setzen.
23. Okt. 1998: Memorandum
von Wye River: US-Präsident Bill Clinton trifft sich mit Netanyahu und Arafat
zu Verhandlungen über die Details der Umsetzung von Oslo II aus dem Jahr 1995.
Das Memorandum betont die Verpflichtung der palästinensischen Seite zur
Erfüllung der Sicherheitszusagen. Im Gegenzug sollen die Palästinenser für
jede erfolgreich abgeschlossene Phase einen bestimmten prozentualen Anteil
Land erhalten (durch Maßnahmen wie die Verlegung israelischer Truppen).
17. Jan. 1997: Protokoll
über die Truppenverlegung in Hebron: Die Verlegung israelischer Soldaten aus
Hebron, der letzten noch verbliebenen palästinensischen Stadt unter
israelischer Kontrolle, wird im Hebron-Abkommen geregelt. Das Protokoll wird
von Arafat und dem israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu
unterzeichnet. Damit unterstützt die regierende israelische Likud-Partei
erstmals den Rückzug aus besetzten Gebieten im Westjordanland (auch bekannt
als Judäa und Samaria). Bisher galt dies als politische Strategie der
Arbeitspartei.
28. Sep. 1995: Oslo II: Das
israelisch-palästinensische Interimsabkommen zum Westjordanland und zum
Gazastreifen, auch bekannt als "Oslo II" oder "Taba", erweitert und ersetzt
das Gaza-Jericho-Abkommen von 1994. Diese Vereinbarung spricht viele Aspekte
des Übergangs zur palästinensischen Autonomieregierung an, auch die Frage, wie
Israel sich aus den von Palästinensern besiedelten Gebieten im Westjordanland
und im Gazastreifen zurückziehen wird, die Regelung der Wahl des neu
gegründeten Palästinensischen Rates durch die Palästinenser sowie die
Aufteilung des Gebiets in drei Abschnitte A, B und C, basierend darauf, welche
Gruppe die Verantwortung für die Sicherheit in den jeweiligen Bereichen hat.
Als Zeichen des guten Willens entlässt Israel palästinensische Gefangene.
26. Okt. 1994:
Israelisch-jordanischer Friedensvertrag: Nach einer Reihe von Treffen
unterzeichnen Israels Premierminister Jitzchak Rabin und Jordaniens
Premierminister Abdul-Salam Majali den Israelisch-Jordanischen
Friedensvertrag. Die grundlegenden Bestimmungen des Vertrags legen die
internationale Grenze fest, untersagen Feindseligkeiten zwischen den beiden
Nationen, vereinbaren die Wassernutzung aus gemeinsamen Wasserquellen,
schreiben die Bewegungsfreiheit zwischen den beiden Ländern sowie den Zugang
zu religiösen Stätten in Jerusalem vor und normalisieren offiziell alle
Beziehungen zwischen Israel und Jordanien. Die diplomatischen Beziehungen
werden am 27. November 1994 aufgenommen, und zusätzliche bilaterale
Vereinbarungen werden in den kommenden Jahren für Fragen wie Umwelt, Handel
und Tourismus unterzeichnet.
25. Juli 1994: Die Erklärung
von Washington: König Hussein von Jordanien und der israelische
Premierminister Jitzchak Rabin treffen sich in Washington, D.C. zum ersten Mal
öffentlich und ebnen den Weg für die Umsetzung eines Friedensvertrags. Der
offizielle Kriegszustand zwischen den beiden Ländern wird beendet. Beide
Nationen stimmen zu, die Resolutionen 242 und 338 des UN-Sicherheitsrates zu
befolgen und einen stabilen und dauerhaften Frieden anzustreben. Israel
erkennt Jordaniens Sonderrolle bei der Kontrolle über die heiligen
muslimischen Stätten in Jerusalem an. Die beiden Staatsmänner konzentrieren
sich außerdem auf die zukünftige wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen
Israel und Jordanien.
4. Mai 1994:
Gaza-Jericho-Abkommen: In dem auch als Kairo-Abkommen bezeichneten Vertrag
legen Israel und die Palästinenser den ersten Rückzug Israels aus dem
Gazastreifen und aus Jericho sowie die Schaffung der Palästinensischen Behörde
dar. Zwar zieht Israel all seine Truppen aus diesen Gebieten (und später auch
aus palästinensischen Städten im Westjordanland) ab, aber Jassir Arafats
Palästinenserbehörde gelingt es nicht, die erforderlichen
Sicherheitsbedingungen zu erfüllen, um mit der geforderten Härte gegen
Terrorgruppen wie der Hamas und den Palästinensischen Islamischen Dschihad
vorzugehen.
14. Sep. 1993: Gemeinsame
israelisch-jordanische Agenda: Nach fast zweijährigen bilateralen Gesprächen
zwischen Israel und Jordanien im Anschluss an die Friedenskonferenz von Madrid
unterzeichnen die beiden Nationen die Gemeinsame Agenda, die den
bevorstehenden Friedensvertrag zwischen den zwei Ländern umreißt.
13. Sep. 1993: Das
Oslo-Abkommen: Nach geheimen Verhandlungen zwischen den Israelis und den
Palästinensern in Oslo im Anschluss an die Friedenskonferenz von Madrid
reichen sich der israelische Premierminister Jitzchak Rabin und
Palästinenserführer Jassir Arafat die Hand und unterzeichnen die
"Grundsatzerklärung über die Übergangsregelung für die Autonomie", besser
bekannt als Oslo-Abkommen. Die Vereinbarung sieht die Übertragung der Macht im
Westjordanland und im Gazastreifen auf die Palästinenser vor, beginnend mit
einer Interimsphase, die dann zur Autonomieregierung und zu Wahlen der
Palästinenser führen und schließlich in einer Vereinbarung über den
endgültigen Status gipfeln soll, bei der Vertreter eines dauerhaften
Palästinenserstaates eine Vereinbarung über ein Ende des Konflikts mit Israel
unterzeichnen. In der Verhandlungsphase des Abkommens tauschen Rabin und
Arafat Briefe aus, in denen Arafat zusichert, dass die PLO Israel anerkennt
und sich zum Frieden bekennt, während Rabin festlegt, dass Israel die PLO als
legitime Partei in den Friedensverhandlungen anerkennt. Die Strategie "Land
für Frieden" kommt bei diesen Abkommen in großem Umfang zum Einsatz. Die
Umsetzung des Oslo-Abkommens verläuft in geplanten Treffen.
30. Okt. bis 1. Nov. 1991:
Friedenskonferenz von Madrid: Die Vereinigten Staaten und die UdSSR
organisieren gemeinsam eine Konferenz in Spanien, um den Rahmen für die
Friedensverhandlungen zwischen Israel und Jordanien, Syrien, dem Libanon und
den Palästinensern festzulegen. Dies sind seit 1949 die ersten direkten und
offenen Friedensgespräche zwischen Israel und diesen vier Partnern. Die
dreitägige Konferenz setzt bilaterale Gespräche zwischen Israel und jedem
seiner Nachbarländer sowie multilaterale Gespräche in Gang, bei denen es um
Themen wie Handel, Ressourcenentwicklung, und Konfliktprävention geht. Letzen
Endes führt der Prozess von Madrid jedoch nicht zu Übereinkünften.
14. Mai 1989: Israels
Friedensinitiative: Der israelische Premierminister Jitzchak Schamir und
Verteidigungsminister Jitzchak Rabin kündigen einen Friedensplan an, der auf
dem Camp-David-Abkommen basiert. Er besteht aus vier grundlegenden Teilen:
Stärkung des Friedens mit Ägypten als regionaler Grundpfeiler, Förderung
umfassender friedlicher Beziehungen zu den arabischen Staaten, Verbesserung
der Lebensumstände der Flüchtlinge durch internationale Bemühungen und
Begründung einer übergangsweisen Selbstbestimmung für die Palästinenser,
einschließlich palästinensischer Wahlen, in einem Zeitraum von fünf Jahren mit
dem Ziel einer "dauerhaften Lösung".
26. März 1979:
Israelisch-ägyptischer Friedensvertrag: Israel und Ägypten unterzeichnen einen
Vertrag. Nach diesem Vertrag müssen beide Nationen die Halbinsel Sinai
entmilitarisieren; Israel muss sich auf die alten Grenzen vor 1967
zurückziehen und Militärbasen, Siedlungen, Straßen und die Ölfelder von Sinai
aufgeben; Ägypten muss die Beziehungen zu Israel "normalisieren". Andere
arabische Länder attackieren das Übereinkommen, und Sadat wird 1981 von
muslimischen Extremisten ermordet. Dennoch hat der Vertrag Bestand.
17. Sep. 1978: Das
Camp-David-Abkommen: Nach zwölftägigen nicht-öffentlichen Verhandlungen
zwischen den Israelis und den Ägyptern in Camp David unterzeichnen die beiden
Delegationen das Camp-David-Abkommen. Dieses Abkommen besteht aus zwei
Abschnitten: Der erste schafft einen Rahmen für eine autonome Regierung der
Palästinenser im Westjordanland und im Gazastreifen, und der zweite Abschnitt
befasst sich mit der Zukunft friedlicher Beziehungen zwischen Israel und
Ägypten. Es wird gefordert, dass man sich innerhalb von drei Monaten auf einen
Friedensvertrag einigt, der den vollständigen Rückzug Israels von der
Sinai-Halbinsel einschließt.
19. Nov. 1977: Auf Einladung
des israelischen Premierministers Menachem Begin reist der ägyptische
Präsident Anwar Sadat als erstes arabisches Staatsoberhaupt nach Israel, wo er
über die Aussichten für Frieden zwischen den beiden Nationen diskutiert.
Quelle:
The Israel Project
haGalil.com 11-05-2008 |