Eretz Israel - Einführung
Die
Bedeutung von Eretz Israel ist besonders prägnant in der Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel
zusammengefasst:
"Im Lande Israel entstand das jüdische Volk.
Hier prägte sich sein geistiges, religiöses und politisches Wesen. Hier lebte
es frei und unabhängig, Hier schuf es eine nationale und universelle Kultur
und schenkte der Welt das Ewige Buch der Bücher. Durch Gewalt vertrieben,
blieb das jüdische Volk auch in der Verbannung seiner Heimat in Treue
verbunden. Nie wich seine Hoffnung. Nie verstummte sein Gebet um Heimkehr und
Freiheit."
Eretz Israel, das "Land Israel",
bezeichnet zunächst das biblische, den Juden von Gott verheißene Land.
Unterschiedliche Stellen der Torah nehmen darauf Bezug und beschreiben das
Gebiet von Eretz Israel. Der Zionismus verstand Eretz Israel zunächst als
einfaches Konzept und stellte weder die lebendige Verbindung zwischen dem
jüdischen Volk und Eretz Israel, noch das Recht der Rückkehr der Juden nach
Eretz Israel in Frage. Dabei definierte der Zionismus Eretz Israel jedoch
nicht mehr als religiöses Symbol, was es über zwei Jahrtausende war, sondern
als konkrete nationale Heimat. Eretz Israel als religiöses und spirituelles
Symbol wurde vor allem von
Rav Kook erneuert und erlangte nach dem Sechstagekrieg mit der
einsetzenden Siedlerbewegung entscheidende Bedeutung.
Das
biblische Israel geht mit der
römischen
Besatzung, die in der Zerstörung des Zweiten Tempels endet, endgültig
zuende. Die Juden lebten seitdem in der Diaspora ("Zerstreuung"). Das Land
Israel war seitdem den unterschiedlichsten Eroberungen und Machthabern
ausgesetzt, von Mameluken und Kreuzfahrern bis zum Osmanischen Reich. Erst ab
den 1880er Jahren setzte mit den ersten zionistischen Siedlern eine Zunahme
der jüdischen Bevölkerung, die bis dahin orthodox war, ein.
Geografisch lässt sich das heutige
Staatsgebiet Israels in vier Zonen einteilen. Im Norden des Landes liegen die
Golanhöhen, die hügelige Region
Galiläas
und der
Karmel. Im Zentrum des Landes liegt die Küstenebene. Von Nord nach
Süd, vom
Hermon bis zum
Toten Meer,
dem tiefsten Punkt der Erde, durchzieht das Jordantal das Land. Im Süden
schließen sich die judäische Wüste und der
Negev
an.
Wasser ist in der trockenen Region
des Nahen Osten eines der wichtigsten Güter. Der längste Fluss des Landes, der
Jordan, durchquert den See Genezaret und mündet im Toten Meer. Der südlichste
Punkt des heutigen Israel ist Eilat am Roten Meer.
Immer wieder ist das Klima des
Landes in Erinnerungen und Zeitzeugenberichten der zionistischen Siedler
erwähnt, vor allem der Wüstenwind
Chamsin
(hebräisch "Scharaw"), der in den Übergangsjahreszeiten auftritt.
Jerusalem, Zentrum der drei
monotheistischen Religionen, liegt in den Judäischen Bergen und an seiner
höchsten Stelle 826 m über dem Meeresspiegel. 1909 wurde in den Sanddünen
nördlich von Jaffa die Stadt Tel Aviv gegründet. Die wichtigste Stadt im
Norden des Landes ist
Haifa.
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