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Judentum und Israel
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Geschichte Israels

Kurz vor Ablaufen des britischen Mandats versammelte sich der Nationalrat im Tel Aviver Stadtmuseum. David Ben Gurion verlas die Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel, eine provisorische Regierung wurde gegründet. Damit war seit 2000 Jahren wieder ein souveräner jüdischer Staat entstanden. Die jüdische Bevölkerung des Landes feierte ausgelassen in den Straßen.

In der Nacht griffen die benachbarten arabischen Staaten das neugegründete Israel an. Der "Unabhängigkeitskrieg" dauerte bis Juli 1949 und schuf andere Tatsachen als der UN-Teilungsplan vorgesehen hatte. Israel konnte erheblich Land hinzugewinnen. Die Waffenstillstandslinie, bekannt als "grüne Linie", sollte allerdings nur vorübergehend sein. Jordanien annektierte die Westbank, Ägypten den Gazastreifen. Der Großteil der arabischen Bevölkerung, etwa 711.000 Palästinenser, flüchtete oder wurde aus Israel vertrieben. Im Dezember 1949 deklarierte das israelische Parlament, die Knesset, Jerusalem zur "ewigen Hauptstadt des jüdischen Volkes und dem Staat Israel".

In den 50er und 60er Jahre dominierte die israelische Linke unter Ben Gurion sowohl Politik wie auch Gesellschaft. Während der junge Staat um sein Bestehen kämpfen musste, begann die Masseneinwanderung, mit der in den ersten vier Jahren 700.000 Juden, vor allem aus arabischen Ländern, nach Israel kamen. Viele der Neueinwanderer kamen zunächst in "Ma'abarot", Zeltstädten, die als Übergangslager gedacht waren, unter. Im Laufe der 50er und 60er Jahre wurden zahlreiche neue Siedlungen und Städte geschaffen, um die Einwanderer zu integrieren. Israels Bevölkerung verdoppelte sich in jenen Jahren.

1956 kam es zur sog. Suezkrise zwischen Ägypten und Israel, England und Frankreich im Streit um die Kontrolle über den Suezkanal, die zur Invasion der Sinai Halbinsel und dem Gazastreifen durch Israel führte.

1961 wurde die israelische Öffentlichkeit intensiv mit den Verbrechen des Nationalsozialismus konfrontiert und damit das bis dahin vorherrschende öffentliche Stillschweigen um die Schoah gebrochen. Der Prozess gegen Adolf Eichmann von 1961 hatte "kollektive therapeutische Funktion".

Am 5. Juni 1967 löste Israel mit einem Präventivschlag den Sechstagekrieg aus. Vor allem die Grenze zu Syrien war ein ständiger Konfliktherd, da der arabische Nachbar die strategisch günstigen Golanhöhen kontrollierte. Im Laufe des Sechstagekrieges eroberte Israel die Westbank von Jordanien, den Gazastreifen und die Sinaihalbinsel von Ägypten, sowie die Golanhöhen von Syrien. Am 7. Juni wurde die Altstadt von Jerusalem von einer Fallschirmspringereinheit im Straßenkampf erobert. Israel hielt nach Kriegsende die besetzen Gebiete weiter unter Kontrolle. Nach dem Sechs Tage Krieg errichtete Israel auf den Golanhöhen, in der Westbank, im Gazastreifen, sowie im Sinai jüdische Siedlungen, sowohl aus strategischen wie auch ideologischen Gründen.

An Jom Kippur 1973 wurde Israel überraschend von Ägypten und Syrien angegriffen. Der darauf folgende Krieg dauerte drei Wochen, den Israel erneut für sich entscheiden konnte. Dennoch zählt der Jom Kippur Krieg bis heute zu einem der größten Traumata in der Geschichte des Landes und rüttelte am Mythos der unbesiegbaren israelischen Armee. Innenpolitische Krisen waren die Folge, Ministerpräsidentin Golda Meir trat schließlich zurück.

Im Mai 1977 verlor die israelische Linke erstmals die Mehrheit, neuer Ministerpräsident wurde Menachem Begin des rechtskonservativen Likud. Noch im selben Jahr kam es zum historischen Besuch Anwar al-Sadats in Jerusalem, was den Weg zu einem Friedensabkommen mit dem arabischen Nachbarn ebnete.

Im Juni 1982 begannen israelische Truppen, in den Libanon vorzustoßen, um die Infrastruktur der PLO in Südlibanon und Beirut zu zerschlagen. Anders als die bisherigen Kriege zog sich die Belagerung im Libanon in die Länge und mit zunehmender Zahl israelischer Todesopfer formierte sich Widerstand gegen den Krieg. Die 1978 gegründete Friedensbewegung "Schalom Achschaw" konnte 1982, nachdem die Massaker von Sabra und Schatilla bekannt geworden waren, eine Friedensdemonstration mit 400.000 Teilnehmern organisieren.

1987 brach die "Intifada", der Widerstand der Palästinenser in den besetzten Gebieten aus. Gleichzeitig gab es neue diplomatische Friedensbemühungen, was in der Unterzeichnung der Osloverträge im September 1993 zwischen Israel und den Palästinensern mündete.

Der Friedensprozess wurde durch die Ermordung des israelischen Ministerpräsidenten Jitzhak Rabin durch einen jungen jüdischen Fundamentalisten in seinen Grundfesten erschüttert. Der Mord schockierte das ganze Land und prägte eine ganze Generation von "Kerzen-Kindern". Der Friedensprozess kam zum Erliegen, im September 2000 brach die zweite Intifada aus. Selbstmordanschläge palästinensischer Terroristen wurden fast alltäglich.

Im Sommer 2006 brach der Zweite Libanon-Krieg aus, nachdem die Hisbollah Israel aus dem Libanon angegriffen und drei Soldaten entführt hatte. Während des Krieges wurde Israels Heimatfront wie nie zuvor angegriffen, Haifa lag unter Raketenbeschuss. Der Zweite Libanonkrieg zeigte außerdem erneut die Problematik der medialen Darstellung des Konfliktes in Nahost und das Aufflammen eines "neuen" Antisemitismus.

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