Geschichte Israels
Einführung
Staatsgründung
und Unabhängigkeitskrieg
14. Mai 1948:
Die Unabhängigkeitserklärung
Als das britische
Mandat über Palästina zu Ende ging traf sich
der Nationalrat zu seiner vierten Sitzung im
Museum von Tel Aviv, am Rothschildboulevard.
Zu den Anwesenden gehörten Mitglieder des
Rates, Vertreter der Jewish Agency, der WZO,
des Nationalkomitees der palästinensischen
Juden, des Jüdischen Nationalfonds, des
Keren Hajessod sowie Schriftsteller,
Künstler, Journalisten, Führer der Parteien,
die Oberrabbiner, Mitglieder des Tel Aviver
Stadtrates, die Führer der Haganah,
verdiente Pioniere und Repräsentanten der
Wirtschaft. Hier proklamierte David Ben
Gurion - als Oberhaupt der Provisorischen
Staatsregierung - die Gründung des Staates
Israel...
David Ben-Gurion:
Ansprache an die Nation am Shabbat, 15. Mai
1948
"Etwas Einzigartiges
geschah gestern in Israel und nur zukünftige
Generationen werden dazu in der Lage sein,
das volle historische Gewicht der Ereignisse
einzuschätzen. Es liegt nunmehr an uns
allen, indem wir aus einer Art von jüdischer
Brüderlichkeit heraus handeln, jede einzelne
Unze unserer Kraft dazu einzusetzen, unseren
Staat Israel aufzubauen und zu verteidigen,
der nach wie vor einem titanhaften
politischen wie militärischen Kampf
ausgesetzt ist...
1948
entsteht die erste Demokratie des Nahen
Ostens:
Die Knesset entsteht
Der Buchstabe "Alef"
steht für Mapai. "Zade" für Allgemeine
Zionisten, "Chet" für Cherut, "Mem" für
Mapam, "Beth" für die Religiöse Front. Die
Wahlkampagne für die Gründungsversammlung im
Januar 1949 verläuft stürmisch. Viele
Häuserwände und alle Plakatflächen sind von
Parteiwerbung bedeckt...
Ein
Breira:
Wir hatten 1948 keine andere Wahl
Wenn ich
heute versuche mich in die Zeit des ersten
Krieges, an dem ich persönlich teilgenommen
habe, zurückzuversetzen, fällt mir als
erstes der völlige Mangel an persönlicher
Angst auf. Wir waren damals unserer Aufgabe
und ihrer Notwendigkeit so sicher, dass so
etwas wie Angst garnicht zur Sprache kam...
Vor sechzig Jahren:
Für mich begann der Krieg am 28. März
Erst am 28.März 1948 wurde der Krieg für
mich wirklich ernst. Das war der Tag, an dem
ich meine beiden nächsten und wahrscheinlich
einzigen wahren Schulfreunde verlor. Beide
fielen am selben Tag, einer im Norden und
der andere in der Nähe von Jerusalem...
Zeitzeugen berichten:
Die Teilung Palästinas, die Staatsgründung
Israels und der erste Arabisch-Israelische
Krieg
Radiosender übertrugen Ben
Gurions Unabhängigkeitserklärung am 14. Mai
1948 ins ganze Land. Der jüdische Staat
erhielt einen historischen Namen: Israel.
"Wir hatten zu Hause kein Radio", erinnert
sich die Palästinenserin Fatmah al-Hadi.
"Ich arbeitete auf dem Feld und kam zurück
in mein Dorf, um unsere Kamele zu füttern.
Wir halfen anderen mit unseren Tieren beim
Transport ihrer Ernte, dafür erhielten wir
einen Teil davon. Die Leute im Dorf haben
erzählt, was es an Neuigkeiten gibt. Die
Briten waren gegangen und die Juden
kamen"...
Der Unabhängigkeitskrieg:
Die fünf Etappen des Krieges
Der
Unabhängigkeitskrieg dauert über anderthalb
Jahre, vom 30. November 1947 bis zum 20.
Juli 1949, aber die wichtigste Phase fällt
in das Jahr 1948...
Benny Morris:
Über die Gründungszeit Israels
"Wir wollen in Frieden leben. Wir wollen
unseren Staat mit einer großen arabischen
Minderheit errichten, entsprechend dem
Teilungsplan der UNO. Wenn Ihr nicht auf uns
schießt, werden wir nicht auf Euch
schießen." Diese Erklärung der Jewish
Agency, der jüdischen Regierung vor der
Staatsgründung, wurde Anfang 1948
veröffentlicht...
50er und 60er
Jahre
Milhamoth Jisrael:
Suez-Krise 1956
Die erste Aufbauphase Israels wurde von
schweren Sicherheitsproblemen überschattet.
Der Waffenstillstand war mehr als brüchig;
immer wieder fielen Terrorkommandos aus
arabischen Nachbarländern nach Israel ein.
Mit der Revolution ägyptischer Offiziere am
23. Juli 1952, die König Farouk absetzten
und nach kurzer Zeit Gamal Abdul Nasser an
die Macht brachten, verschärfte sich die
Lage im Nahen Osten erheblich...
Orientalische
Juden:
Integration in Israel
"In meinem eigenen Namen und im Namen der
Arbeitspartei. Ich bitte um Vergebung!" Mit
diesen Worten erkannte der gerade gewählte
neue Vorsitzende der Israelischen
Arbeitspartei, Ehud Barak, auf einem
Parteitag Ende September 1997 die
Mitverantwortung seiner Partei für die
Benachteiligung der orientalischen Juden
nach der Staatsgründung an...
Stellvertretender Ankläger im Prozess gegen
Adolf Eichmann:
Ein Gespräch mit Gabriel Bach
Gabriel Bach wurde 1927 in Halberstadt
geboren, ist in Berlin zur Schule gegangen
und flüchtete mit seiner Familie 1938, zwei
Wochen vor dem Novemberpogrom, nach Holland.
1940 wanderte die Familie nach Palästina
aus, einen Monat vor dem deutschen Überfall
auf die Benelux-Staaten. Gabriel Bach war
1961 stellvertretender Ankläger im
Eichmann-Prozess. 1969 wurde er
Generalstaatsanwalt, anschließend war er bis
1997 Oberrichter am höchsten Gericht
Israels...
Kollektives Gedächtnis:
Die zwei Gesichter des Eichmann-Prozesses
Der Holocaust
wandelte sich von einem geheimnisvollen und
schrecklich schmerzhaften Trauma zu einer
institutionalisierten nationalen Erinnerung
und wurde schließlich ein wesentliches
Element der israelischen Identität - seiner
Kultur wie seines politischen Lebens...
Der
Sechs-Tage-Krieg
Abie Nathans Flug nach
Kairo:
Die Zeit vor dem Sechstagekrieg 1967
Mitte der
sechziger Jahre stellte sich der Staat
Israel als eine der beeindruckendsten
Erfolgsgeschichten des zwanzigsten
Jahrhunderts heraus, und die meisten
Israelis hatten gute Gründe, stolz auf ihr
Land zu sein und an seine Zukunft zu
glauben...
Sechstagekrieg:
Jerusalem im Juni 1967
Am Morgen des 5. Juni hatte Israel König
Hussein von Jordanien erklärt, nicht
anzugreifen, wenn sich jordanischen
Streitkräfte ruhig verhielten. Trotzdem
eröffnete Jordanien das Feuer an der
Waffenstillstandsgrenze und bombardierte
Westjerusalem. Israel ging zum Gegenangriff
über. Am 7. Juni wurde die Altstadt von
Jerusalem von einer
Fallschirmspringereinheit im Strassenkampf
erobert, um die Heiligen Stätten nicht zu
gefährden. Am Abend waren Judea und Samaria
in israelischer Hand...
"Wer als letzter das Land verlässt,
möge das Licht ausschalten":
Wie der Sechs-Tage-Krieg ausbrach
In den Stadtparks von Tel Aviv und Ramat Gan
wurden schon Massengräber ausgehoben.
Fußballfelder wurden geweiht, um als
Friedhöfe zu dienen. Außenminister Abba Eban
nannte die nur 15 Kilometer breite
"Wespentaille", zwischen Mittelmeer und
Jordanien, nördlich von Tel Aviv, "Auschwitzgrenze"...
Nach dem
Sechs-Tage-Krieg:
Die Geburtsstunde der
"Palästinenser"
Der Sechs Tage Krieg im Juni
1967 war auch die Geburtsstunde der
Palästinenser als Nation. Die bekannte
palästinensische Politikerin Chanan Aschrawi
sagte einst:
"1948,
bei der Staatsgründung Israels, gab es noch
keine Palästinenser, sondern nur Araber."...
Vierzig Jahre
später:
Was brachte der Sechs-Tage-Krieg?
Dem Staat Israel gelang es
knapp 20 Jahre nach seiner Gründung und nur
27 Jahre nach dem Ende des Holocaust, sich
aus einem tödlichen Würgegriff der gesamten
arabischen Welt zu befreien. Der berühmte
Spruch des ägyptischen Präsidenten Gamal
Abdel Nasser, "die
Juden ins Meer werfen" zu wollen, war erst
einmal entkräftet...
Sechs-Tage-Krieg
1967:
Der Kriegsverlauf
Mai bis Juni 1967:
Ägypter schaffen "casus
belli" (Kriegsgrund) durch die Schließung
der Meerenge von Tiran, den Abzug der
UNO-Beobachter sowie durch einen
Truppenaufmarsch im entmilitarisierten
Sinai. Die ganze arabische Welt schickt
Truppen nach Syrien, Jordanien und
Ägypten...
Vom Sinai-Feldzug
bis zum Juni 1967:
Arabisch-Israelische Beziehungen von 1956 -
1967
Während des Jahrzehnts nach
dem Sinaifeldzug gab es keinen nennenswerten
Auseinandersetzungen zwischen Israel und den
Arabern, die Spannungen wurden jedoch nicht
geringer...
Die Kriege Israels:
Standorte der arabischen Streitkräfte im Mai
1967
Schon im Frühjahr 1966 war es
offensichtlich, dass Israels Nachbarstaaten
ihre anti-israelischen Aktivitäten
verstärkten. Immer mehr israelische
Zivilisten wurden an der syrischen und
jordanischen Grenze getötet. Die Syrer
bombardierten von den Golanhöhen aus
rücksichtslos israelische Siedlungen...
Der Sechs Tage
Krieg:
5. Juni 1967 bis 10. Juni
1967
Am Morgen des 5. Juni zerstörte Israel in
einem weniger als drei Stunden dauernden
Präventivschlag die Luftwaffen der
arabischen Staaten und marschierte in die
Halbinsel Sinai ein...
Soundfiles zur Milchemeth Schescheth haJamim:
Ägyptens Präsident und Radio Kairo am 1.Juni
1967, kurz vor Ausbruch des Krieges:
Wav-File Gamal Abdel Nasr
Der Sechs-Tage-Krieg von 19967 und die Juden
in Deutschland (RealAudio Datei)
Jom-Kippur-Krieg
30 Jahre zurück:
Das Jahr 1973
Im Mai 1973 begeht
Israel sein 25jähriges Bestehen in
optimistischer Stimmung...
Warnungen im
Oktober 1973:
"Die Kriegsgefahr ist
minimal"
1973 fühlt sich
Israel nahezu als Großmacht. Die Israelis
herrschen vom Hermon im Norden bis Scharm
el-Scheich im Süden. Israels Armee ist
derart Respekt einflößend, daß es an der
ägyptischen Grenze seit mehr als drei Jahren
ruhig ist. Selbst Syrien stellt kaum noch
eine Bedrohung dar...
Vom 6. bis 24.10.
1973:
Der Jom-Kippur-Krieg
Mehr als 2500
israelische Soldaten fallen, 7500 werden
verletzt und 300 geraten in
Gefangenschaft...
Die Kriege Israels:
Jom-Kipur-Krieg 1973
Am 6. Oktober 1973, am Jom Kippur
(Versöhnungstag, höchster Feiertag des
jüdischen Jahres), starteten Ägypten am
Suezkanal und Syrien auf den Golanhöhen
einen koordinierten Überraschungsangriff
gegen Israel. Der Jom-Kippur-Krieg dauerte
drei Wochen...
Zum 30. Jahrestag
des Yom-Kippur-Krieges:
Siggy's Leben in einem
syrischen Gefängnis
Als junger Rekrut
wurde Efraim Singer während des
Yom-Kippur-Krieges in einem israelischen
Armeeposten am Berg Hermon gefangen
genommen. Zum ersten Mal spricht der Soldat,
dessen Spitzname Siggy lautet, öffentlich
über seine damaligen Erlebnisse...
CIA-Dokumente veröffentlicht:
35 Jahre
Jom Kippur Krieg
Am Mittwoch Abend beginnt in Israel der Jom Kippur/Versöhnungstag. Am 6.
Oktober vor 35 Jahren brach überraschend der Jom Kippur/Oktober Krieg
aus. Ägypten und Syrien griffen gleichzeitig um 14:00 Uhr israelische
Stellungen entlang des Suezkanals und auf den Golanhöhen an. Geschätzte
10.000 Ägypter starben, während die Israelis knapp 3000 Soldaten
verloren...
70er und 80er
Jahre
Führungswechsel:
Golda Meir wird
Premierminister
Am 26.Februar 1969 stirbt
Levi Eshkol, Ministerpräsident seit 1963.
Der Kampf um seine Nachfolge dauert nicht
lange. Obwohl es mehrere andere Kandidaten
gibt, wird Golda Meir gewählt, die kurz
zuvor noch als chancenlos galt...
Die achtziger Jahre in Israel:
Ein unruhiges Jahrzehnt
In der Innenpolitik entsteht in den
achtziger Jahren ein Phänomen, das zuvor in
Israel unbekannt war: eine Pattsituation
zwischen den beiden großen Blöcken Likud und
Ma'arach. Anfangs hält der rechte Block
einen kleinen, doch ausreichenden Vorsprung,
aber das Unentschieden bei den Wahlen 1984
zwingt die beiden großen Parteien
zusammenzuarbeiten und eine »große
Koalition« zu bilden...
Libanon-Krieg
Einmarsch im Libanon:
Schlom haGalil
Im Norden des Landes war Israel seit
1970 zunehmenden Terroraktionen durch die
PLO ausgesetzt, die sich im Südlibanon eine
Operationsbasis geschaffen hatte. Bereits
1978 eroberte Israel im Südlibanon eine
sogenannte "Sicherheitszone", die den
Nordteil Israels vor Terrorangriffen
verhältnismäßig sicher machte...
Der gewählte
Krieg:
Sch'lom haGalil
In den elf
Monaten, bevor Scharon den Libanon-Krieg
1982 ausrief, war nicht ein einziger Israeli
an der Grenze zum Libanon getötet worden;
mit Beginn des Krieges mussten sich die
Israelis an das tägliche Ablesen einer
langen Liste von Gefallenen gewöhnen. Ihje
Sikhram barukh!...
Platz der Könige Israels:
Erinnerungen an einen Krieg der "Frieden für
Galiläa" hieß
1982 marschierten die israelischen
Streitkräfte in den Libanon ein. Das
Unternehmen wurde "Schlom haGalil" (Frieden
für Galiläa) genannt. Deklariertes Ziel war
es dem Norden Israels Ruhe zu verschaffen...
Erinnerungen an den Februar 1983:
Ein Meer von Hass
Mit Spannung
erwarteten wir, genauso wie das ganze Land,
die Veröffentlichungen der
Untersuchungsergebnisse der Kahan-Kommission...
Die Stimmung jener
Tage:
"Es wurde eine Granate auf uns geworfen!"
Emil Grünzweig
wurde zum Opfer einer mörderischen
Hetzkampagne der Rechten...
90er Jahre und
Jahrtausendwende
Die 90er
Jahre:
Bewegung nach der Erstarrung
Die
erste Hälfte des Jahrzehnts ist von fünf
Vorkommnissen geprägt: die erneute
Einwanderung im großen Stil; der Golfkrieg;
der politische Umschwung 1992; die Abkommen
mit den Palästinensern und Jordaniern; und
die Ermordung von Ministerpräsident Yitzhak
Rabin...
1990:
Golfkrieg
Die im Verlauf des Krieges vom Irak aus
abgeschossenen Scud-Raketen auf Israel,
besonders auf Tel Aviv und Umgebung, lösten
trotz ihrer geringen militärischen
Auswirkung bei vielen Menschen in Israel –
vor allem bei Überlebenden des Holocaust –
traumatische Erinnerungen aus...
Rückblick:
Der Golfkrieg im Januar 1991
Der Golfkrieg von
1991 ist zweifellos der merkwürdigste Krieg
in der Geschichte Israels. Obgleich Israel
nicht direkt beteiligt ist, bleibt es von
dem Konflikt nicht verschont...
Bilanz Januar-Februar 1991:
39 Raketen auf Israel
Insgesamt wurden bei den
Angriffen mit Scud-Raketen eine Person
getötet, drei weitere sterben an
Herzinfarkt. Etwa 300 erleiden Verletzungen,
mehr als 9000 Wohnungen und Hunderte von
Geschäften werden beschädigt...
Der Weg zum Kikar Rabin:
Hoffnung in Oslo 1992/3
Am 12. Juli 1992 tritt die neue Regierung
mit Yitzhak Rabin an der Spitze ihr Amt an.
Partner der Arbeitspartei sind Meretz und
Schass...
Der Weg zum Kikar Rabin:
Den Frieden zerfetzen durch Terror
Der Februar 1994 war blutiger Auftakt zu
noch Schlimmerem. In Rehowoth wurde ein
jüdischer Bauer von einem arabischen
Arbeiter ermordet. In Ramalla ermordet die
Hamas den Agenten Noam Cohen. In Hebron
erschießt ein Siedler Betende in der Mosche
Awrahams...
Rabins letztes Jahr:
Die Hetze frisst die Hoffnung
Die Demonstrationen des
Rechtsblocks, von Likud, über
Nationalreligiöse bis zu Kach-Aktivisten
werden immer größer, die Hetze immer
aggressiver und die Gewaltbereitschaft immer
bedrohlicher. Rabin wird gleichzeitig als
PLO-Anhänger, Verräter, Geisteskranker,
Alkoholiker, Judenrat, Kapo, SS-Mann und
Mörder bezeichnet...
Jitzhak Rabin:
Aschma Alenu
Am 4.November 1995, bei Ausgang des Schabath
bewegten sich riesige Menschenmassen in
Richtung des Platzes der Könige Israels.
Nicht nur aus Tel-Aviv kamen Hunderttausende
zum Platz vor dem Rathaus, sondern aus dem
ganzen Land reisten Menschen an und überall
saßen Menschen zusammen und hörten in Radio
und Fernsehen von der überwältigenden
Resonanz auf den Aufruf der
Friedensbewegungen. Überall war eine
Begeisterung spürbar, die schwer in Worte zu
fassen ist...
Jitzhak Rabins letzte Rede:
Gehalten bei der Friedensdemonstration in
Tel Aviv, 4.11.1995
Erlaubt
mir zu sagen, dass ich tief bewegt bin. Ich
möchte mich bei jedem einzelnen von Euch
bedanken, dass er heute hierher gekommen
ist, um gegen Gewalt und für Frieden zu
demonstrieren. Diese Regierung, der ich
zusammen mit meinem Freund Shimon Peres
vorstehen darf, hat beschlossen, dem Frieden
eine Chance zu geben - einem Frieden, der
die meisten Probleme Israels lösen wird...
Israel
10 Jahre nach dem Mord an Rabin:
Wer ist der Nächste?
Mehr als 80 Prozent der Israelis rechnen mit
weiteren politischen Morden von Juden an
Juden. Das, nicht das politische Vermächtnis
bereits ermordeter Politiker, ist das wahre
Anliegen der Israelis, wenn sie des Mordes
an Rabin gedenken...
Ein kritischer Rückblick:
Was ist falsch gelaufen?
Das enorme Siedlungsprojekt nach 1967 war
nicht nur ein großes Unrecht, sondern es war
auch selbstzerstörerisch und politisch
ruinös. Es könnte sogar, ich wage gar nicht
daran zu denken, zu einem Zustand führen,
der weitaus schlimmer ist, als was wir
derzeit erleben...
Nach dem Columbia-Unglück:
Die Schwerkraft unseres Schicksals
Jeder, der hier aufgewachsen ist, hat sie
tausendmal gesehen: die weißen Spuren am
blauen Himmel. Und jeder, der hier
aufgewachsen ist, kennt dieses Gefühl: in
dieser weißen Spur ist einer von uns...
Zweiter Libanon-Krieg
David Grossman:
"Am Grab meines Sohnes"
David Grossmann,
einer der bedeutendsten israelischen
Schriftsteller der Gegenwart. Am 12. August
wurde sein Sohn Uri im Südlibanon getötet,
als sein Panzer von einer Panzerabwehrrakete
getroffen wurde und die Drei-Mann-Besatzung
verbrannte. Zwei Wochen später wäre Uri 21
geworden...
Kriegsalltag:
Für den Fußball aus dem Bunker
Im Norden Israels herrscht seit einem Monat
Ausnahmezustand. Der Druck auf
Ministerpräsident Olmert wächst...
Mahner der Gesellschaft:
Die Prüfung der zionistischen Linken
Da sind jene, die von der zionistischen
Linken erwarten, dass sie sich dem
Kriegsgeheul, den pathetischen Slogans wie
"Wie werden gewinnen" und den
aufrührerischen Kommentaren wie "Nasrallah
wird sich erinnern, wer Amir Peretz ist"
anschließt. Und da sind jene, die von uns
erwarten, dass wir uns der
nicht-zionistischen Linken anschließen, die
einen einseitigen Waffenstillstand
befürwortet...
Terror
Als der Albtraum
begann:
Stadtbus - Linie 5 in Tel Aviv
Im Oktober 1994, eines Morgens, vor 10
Jahren, erwachte Israel in eine völlig neue
Realität. Ein Selbstmordattentäter, der sich
in dem Bus Nr. 5 in Tel Aviv in die Luft
sprengte, tötete 22 Menschen und versetzte
den ganzen Staat in einen Schockzustand.
Schulen wurden geschlossen, eine Woche lang
waren im Radio nur traurige Lieder zu
hören...
Jerusalem:
Einer der unsichersten Wohnorte der Welt
Rahamin Zidkiyahu, ein leidenschaftlicher
Fußballfan, bekniete seinen Vorgesetzten,
ihn für den Frühbus einzuteilen, so dass er
am Nachmittag frei haben würde und sich das
WM-Spiel zwischen Japan und der Türkei würde
anschauen können. Sein Boss sagte Nein. Doch
dann erschien der eingeteilte Fahrer nicht
pünktlich zum Dienst, für Rahamin ein
Zeichen, dass Gott ihm wohlgesinnt war...
Ein normales Leben:
Angst, nach Jerusalem zu kommen
Yael Shafir wachte mit einem euphorischen
Gefühl auf. Durch das Fenster ihres
Schlafzimmers sah sie draußen in der
judäischen Wüste goldenes und rosafarbenes
Licht flirren. Aus der Ferne grüßten die
Hebräische Universität und das
Hadassah-Krankenhaus auf dem Scopus-Berg...
Selbstmordanschlag im Bus Nr. 14:
Wie sagt man den Schülern, dass Ihre Freunde
tot sind?
Kurz nach drei Uhr nachmittags versammelte
Uri Geva, der Leiter der Experimental School
im Zentrum von Jerusalem, die 55 Schüler der
Abschlussklasse, die Lehrer und Dutzende von
Eltern um sich. "Wir warten immer noch auf
die offizielle Benachrichtigung", begann er
und es fiel ihm schwer, fortzufahren...
Terror:
Was tun bei einem Anschlag?
Wachsamkeit
ist vor allem an Orten größerer
Menschenansammlung geboten.
Fällt Dir ein verdächtiger Mensch, ein
verdächtiges Fahrzeug oder ein verdächtiges
Objekt (z.B. eine allein stehende Tasche)
auf, melde dies sofort einem Polizisten oder
der Zentrale unter 100...
Nach dem Anschlag:
Wegen Alpträumen macht er sich keine Sorgen
Mit welchen Folgen muss man im Leben eines
Jungen rechnen, der bei einem Terroranschlag
schwer verletzt wurde, in welchem zwei
seiner besten Freunde getötet wurden, und
dem man 100 % Invalidität bescheinigt:
Alpträume, psychologische Behandlungen,
zerstörte Kindheitsträume, Angst vor
öffentlichen Plätzen?...
Neun Monate nach dem
Dolphinarium-Attentat in Tel Aviv:
"Ich schob mein Leiden beiseite"
Im Laufe dieser langen Monate musste sie
sich drei Operationen unterziehen: ihres
Bauches, ihres Rückens und ihrer Lungen, die
von Metallsplittern durchlöchert war. Sogar
heute weiß Sonja nicht die genauen Details
ihrer Verletzung. Die Details, bemerkt
Sonja, interessieren sie nicht wirklich,
genauso wie sie nicht besonders daran
interessiert ist, die Identität des
Selbstmordattentäters zu erfahren, der in
ihrer Nähe stand, als er sich in die Luft
sprengte. Sie weiß nichts über ihn, nicht
einmal seinen Namen...
Unvergessliche Bilder:
Die Morde im Kibbutz Mezer
Ein Anschlag in Israel, fünf Tote,
militärische Vergeltungsaktionen. Eine
Nachricht wie diese konnte man in
europäischen Medien in den vergangenen
Monaten so oft lesen, dass sie niemanden
mehr wirklich schockiert, überrascht und
vielleicht auch nicht mehr interessiert. In
Israel hat der Anschlag von Sonntag Nacht
großes Entsetzen ausgelöst. Die Bilder der
Beerdigungen kann man nicht vergessen...
Wirtschaft
Ein Grund zum Stolz:
60 Jahre israelische Wirtschaft
In fünf Monaten wird Israel seinen 60.
Geburtstag feiern. Die Feierlichkeiten
werden von nicht wenig nationalem Stolz auf
die Errungenschaften begleitet sein, die
Israel in diesen 60 Jahren erzielt hat, an
vorderster Stelle die ökonomischen
Errungenschaften...
Made in Israel:
Highlights der israelischen Wirtschaft
Software aus Israel ist heute in beinahe
jeder Firma der westlichen Welt zu finden.
Die Internet-Firewall, die Rechnungsstellung
per Mobiltelefon, Voicemail, VoIP-Telefonie
und das Sofortnachrichtensystem – all diese
Innovationen sind in Israel erdacht und
entwickelt worden, und weiterhin werden
führende Softwarepakete von israelischen
Unternehmen vertrieben...
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