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Judentum und Israel
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Israels Gesellschaft

Israel ist eine Gesellschaft von Einwanderern. Juden aus über 70 Ländern kamen seit der ersten großen Einwanderungswelle der 1880er Jahre ins Land. Sie haben die Gesellschaft aufgebaut und mitgeprägt, so dass der kulturelle Hintergrund unterschiedlichster Gruppierungen heute in Israel vorhanden ist.

Ende 2007 lebten in Israel 7,2 Millionen Menschen, wobei 75% Juden und knapp 20% Araber sind. Die übrigen 5% sind größtenteils nicht-jüdische Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion, sowie Libanesen und Christen aus Osteuropa. Etwa 9% der israelischen Araber sind christlich, die übrigen Muslime. Außerdem leben in Israel Beduinen und Drusen.

Unter der jüdischen Bevölkerung sind heute knapp 70% in Israel geboren, sog. Sabras, die übrigen Einwanderer. Unter den Juden gibt es unter anderem folgende ethnische Gruppierungen:

Aschkenasim - Juden mittel- und osteuropäischer Herkunft
Sfaradim - Juden, deren Vorfahren im Mittelalter von der iberischen Halbinsel vertrieben wurden und daraufhin in Westeuropa oder dem Osmanischen Reich ansässig wurden
Misrachim - Juden, die aus arabischen Ländern stammen
Äthiopische Juden - die 1984/85 und 1991 nach Israel geholt wurden
Russische Juden
- Juden, die seit 1989 nach Israel eingewandert sind

Bis 1948 waren 90% der Juden im Land aschkenasischer Herkunft. Mit der Masseneinwanderung der ersten vier Jahre kamen dagegen größtenteils Sfaradim und Misrachim nach Israel, was die demographischen Verhältnisse grundlegend veränderte. Das Zusammentreffen führte nachhaltig zu Spannungen, war das Land doch europäisch geprägt. Juden aus arabischen Ländern hatten unter Diskriminierung und dem sozialistischen Leitbildern des zionistischen "Pioniers" zu leiden. Der Regierungswechsel von 1977 war die Quittung für die überhebliche Politik der aschkenasischen Elite.

Seit Ende der 80er Jahre und dem Ende der UdSSR setzte eine massive russische Einwanderung ein. Über eine Million Juden kamen seitdem aus der ehemaligen Sowjetunion nach Israel und bildeten in Israel eine starke eigenständige Gruppierung. Die "Russen" sind oft dem Vorwurf einer Ghettoisierung ausgesetzt, gibt es doch in Israel zahlreiche russische Tageszeitungen, Radio- und TV-Sender. Die Parteien "Israel Beiteinu" und "Israel beAlijah" gelten als "russische" Parteien. Außerdem wird bei russischen Einwanderern immer wieder die Authenzität ihrer jüdischen Herkunft angezweifelt.

Mitte der 70er Jahre wurde in Israel erstmals die Frage der Juden Äthiopiens, deren Gemeinschaft als "Beita Israel" (Haus Israel) bezeichnet wird, diskutiert. Mit den Operationen Moses von 1984 und Salomon von 1991 reagierte Israel auf Bürgerkrieg und Hungersnot und flog die "Beita Israel" in geheimen Operationen nach Israel. Heute leben etwa 100.000 äthiopische Juden im Land. Auch sie sehen sich immer wieder mit der Behauptung konfrontiert, sie seien keine "echten" Juden. Vor allem älteren Juden aus Äthiopien fiel zudem die Integration schwer, etwa zwei Drittel sind auf Sozialhilfe angewiesen und können nicht Hebräisch.

In der Multikulti-Gesellschaft Israel fungiert die Armee fungiert als Schmelztiegel und spielt bei der Integration von Olim Chadaschim (Neueinwanderern) eine wichtige Rolle.

Neben den ethnischen Gruppierungen bestehen in Israel große Spannungen zwischen Säkularen und Religiösen, aber auch zwischen den politischen Lagern der Linken und Rechten. Die Textsammlung geht außerdem auf das Phänomen des Kibbutzwesen, dass die israelische Gesellschaft in ihren ersten Jahrzehnten besonders prägte, sowie auf die jekkische Einwanderung aus Deutschland ein.

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