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Judentum und Israel
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Kultur Israels

Israels Kultur spiegelt die Vielschichtigkeit seiner Gesellschaft wider. Die verschiedenen ethnischen Gruppen haben ihrem eigenen kulturellem Hintergrund entsprechend Kunst, Literatur, Film, Theater und Musik des Landes geprägt. In Israel gibt es etwa 120 Museen, was in Relation zur Bevölkerung die höchste Museenrate weltweit ergibt. Nationalmuseum ist das 1965 gegründete "Israel Museum" in Jerusalem, wo unter anderem der "Schrein des Buches" mit den Qumran Rollen zu sehen ist.

1906 wurde von Boris Schatz die Bezalel Akademie für Kunst und Kunsthandwerk in Jerusalem gegründet. 1910 studierten dort bereits 500 Schüler. Die Kunst jener Jahre, wie etwa die Arbeiten von E.M. Lilien, war einerseits durch die zionistische Vision eines "neuen" Juden, andererseits durch die Versuche, europäischer Techniken mit Einflüssen des Orients zu verbinden, geprägt. Die deutschen Einwanderer brachten Mitte der 30er den deutschen Expressionismus ins Land. Aber auch Künstler wie Hermann Struck, Mordechai Ardon und Jakob Steinhardt kamen in jenen Jahren ins Land.

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich die Künstlergruppe "Neue Horizonte" als treibende Kraft durch und etablierte zeitgenössische europäische Trends im Land. Zu ihr zählen beispielsweise Josef Zaritzky, Avigdor Stematsky und Yehezkel Streichman. In den 70er Jahren entwickelte sich aus jenen Tendenzen eine zweite Genrationen, zu deren Vertretern Raffi Lavi und Uri Lifschitz zählen.

Die Arbeiten der Künstler der 80er- und 90er Jahre kreisen zunehmend um Fragen nach Identität, Religion und Geschichte und weisen ein breites Spektrum von Materialien und Techniken auf.

Zu den international bekannten israelischen Künstlern zählen auch die Bildhauer Dani Karavan, Jigal Tumarkin und Menasche Kadishman.

Neben den Künstlerkolonien in Safed und Jaffo existiert im Kibbuz Ein Harod sowohl eine Künstlergemeinde als auch ein bedeutendes Museum.

Israelische Literatur ist untrennbar mit der Wiederbelebung des Hebräischen verbunden. Nach 2000 Jahren, in denen die Sprache nur im liturgischen Kontext und als Verständigungsmittel zwischen unterschiedlichen Gemeinden der Diaspora diente, wurde Hebräisch im Laufe des 19. Jahrhunderts und schließlich vor allem mit dem Aufkeimen des Zionismus wieder in Gebrauch genommen. Impulsgeber der Wiedergeburt des Hebräischen war Elieser Ben Jehuda, der Tausende neue Wörter einführte, 1890 den Hebräischen Sprachausschuss mitgründete und ein 17bändiges Wörterbuch initiierte. Heute wird die formale linguistische Entwicklung von der Hebräischen Sprachakademie geleitet.

Zu den Begründern der hebräischen Prosa zählen Josef Chaim Brenner und Shmuel Josef Agnon, sowie der Dichter Chaim Nachman Bialik.

Seit den 60er Jahren gehören A.B. Yehoshua, Amos Oz, Yoram Kaniuk und Jaakow Schabtai zu den bedeutendsten israelischen Autoren. Auch David Grossman, der wie Amos Oz in Deutschland auch wegen seines Engagements innerhalb des linken, der Friedensbewegung nahe stehendem Spektrum bekannt ist, zählt zu den einflussreichen Autoren des Landes. Auch zahlreiche israelische Autorinnen konnten internationale Anerkennung erlangen und werden vor allem ins Deutsche übersetzt. Dazu zählen unter anderem Shulamit Lapid, Ruth Almog, Savyon Liebrecht und Batya Gur.

Die jüngste Generation von Autoren stellt einerseits die israelische Erfahrung ins Zentrum ihrer Werke, greift aber andererseits universalistische Trends von fremder, surrealer und individueller Natur auf. Dazu zählen Yehudit Katzir, Etgar Keret, Mira Magen und Marina Groslerner.

Die Schoah und ihre Auswirkungen auf die kommenden Generationen haben einen festen Platz in der Literaturlandschaft Israels, wobei besonders die Autoren Aharon Appelfeld und Lizzie Doron zu nennen sind.

Das israelische Nationaltheater haBimah ("Die Bühne") wurde 1917 in Moskau gegründet. Während einer Tournee in den USA teilte sich die Gruppe, einige Mitglieder blieben in Amerika, andere kamen 1931 nach Palästina, wo sie 1945 in Tel Aviv eine feste Spielstätte bezogen. Das Gebäude steht noch heute und wird seit 2007 saniert. Das Repertoire von haBimah umfasst traditionelle Stücke, Werke von zeitgenössischen israelischen Autoren und Übersetzungen von internationalen Klassikern, Dramen und Komödien. Neben "haBimah" ist seit 1970 in Tel Aviv das Stadttheater "Cameri" beheimatet. Auch Haifa, Beerschewa und Jerusalem haben eigene Stadttheater. 1991 wurde in Tel Aviv das Theater "Gesher" ("Brücke") gegründet, in dem bis heute überwiegend russische Einwanderer auf der Bühne stehen.

Auch Israels Musikszene ist von seiner multikulturellen Gesellschaftsstruktur geprägt.

Klassische Musik wurde mit der Gründung des Palästina-Sinfonieorchesters institutionalisiert. Musikdirektion des in Tel Aviv ansässigen Israelischen Philharmonieorchesters ist Zubin Mehta. Daneben wurden zahlreiche weitere Orchester und Kammermusikensembles im ganzen Land gegründet. In Tel Aviv ist auch die israelische Oper beheimatet. Seit 30 Jahren findet jährlich der international begehrte Arthur-Rubinstein-Klavierwettbewerb in Tel Aviv statt.

Auch die hebräischen Lieder der ersten Pioniere, sowie die Rock- und Popkultur des Landes sind von den unterschiedlichen kulturellen Hintergründen der Komponisten und Texter beeinflusst. Im hebräischen Lied, "Shir Iwri", dominieren die slawischen Einflüsse. Seit den 70er Jahren gibt es einen stärker werdenden Einfluss der orientalischen Musik, was zum Aufstieg der "Musika misrachit" führte. Israel hat bisher dreimal die Eurovision gewonnen, zuletzt mit Dana Internationals "Diva".

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