Kultur und Sprache
Einführung
Bildende Kunst und
Fotografie
Verlieren,
entdecken - und Kunst:
Landschaft in Israel
Welche Landschaft
kommt uns in den Sinn, wenn wir an Israel
denken? Zypressengesäumte Haine von
Zitrusbäumen? haGalil, die Hügel Galiläas,
die sich zu Bananen- und Mangoplantagen um
den See Genezareth herabsenken? Die
judäischen Berge mit ihren Ziegenpfaden und
den bis fünftausend Jahre alten Höhlen von
Flüchtlingen und Vertriebenen? Die weite
Wüste der 'Arawah, durchsetzt mit Punkten
kräftigen Grüns?...
Unterwegs im Alten Orient:
Der Radierer und Lichtzeichner Ephraim Moses
Lilien (1874-1925)
Liliens Bilder,
seine Zeichnungen, Radierungen und
Photographien, Lichtzeichnungen allesamt,
sind Grundbestand jüdischer Kultur und
Identität geworden und haben die
Vernichtungspolitik in Deutschland
überstanden. Ob Symbol oder Dokument, Lilien
lässt mit technischer Brillanz Wesenszüge
von Menschen und Orten aufscheinen, die uns
heute tagtäglich in ihrer grauenhaften
Aktualität durch Fernsehbilder nahe gebracht
werden...
Israels Landschaft in der Kunst:
Nostalgie und Gegenwart
Das Image des
idealisierten Israel drückt sich in
volkstümlicher Musik (die sich häufig der
Gedichte von Chaim Nachman Bialik, Saul
Tschernikovsky und Natan Alterman als ihrer
Barden bedient) ebenso wie in fotografierten
oder gemalten Bildern aus...
Dani Karavan:
Monument für die Negev-Brigade
Der Wunsch, den in Israels Kriegen
Gefallenen ein bleibendes Andenken in Form
eines Mahnmales zu schaffen, gab der
israelischen Bildhauerei seit den 60er
Jahren einen neuen Impuls. Eine grosse
Anzahl von Mahnmalen und Gedenkstätten - die
meisten von ihnen mit nichtgegenständlichen
Darstellungen - wurden errichtet.
Exemplarisch für dieses Genre ist Dani
Karavans Monument für die Negev-Brigade vor
den Toren Be'er Shevas, das den
unverwechselbaren Charakter des
Wüstenkampfes aufzeigt...
Erich Mendelsohn:
Bauen für ein neues Land
Als Erich Mendelsohn 1934 nach Palästina
reist, ist er wenig begeistert über die neu
entstandenen Wohn- und Geschäftshäuser
seiner Kollegen. "Ich und Le Corbusier", so
kommentiert er abschätzig deren Bauten. Die
Aussage zeugt von Mendelsohns Egozentrik und
trifft doch genau ins Schwarze. Ob auf dem
Rothschild-Boulevard in Tel Aviv oder an den
Hängen des Carmel in Haifa – das von
Mendelsohn in den zwanziger Jahren in Berlin
entwickelte Formenvokabular ziert nahezu
jeden Neubau...
Mirjam Walter:
Die Themen kommen aus den Flecken zu mir
Das Haus war geräumig und
Licht durchflutet, der Garten schattig und
das kleine Atelier vollgestopft mit
Ölbildern. Die Frau, die soviel Lebendigkeit
in Farbe und Form auszudrücken wusste,
musste ich unbedingt kennenlernen...
"Re-thinking":
Neue Kunst aus Israel
Kaum ein anderes Land dieser Erde ist in den
vergangenen Jahren so von den Gegensätzen
verschiedener Nationalitäten, Religionen,
Ideologien und Identitäten geprägt worden
wie Israel mit seiner multinationalen
Bevölkerung. Über fünfzig Jahre nach der
Gründung des Staates Israel scheinen die
damit verbundenen Probleme und Fragen einen
weiteren Kulminationspunkt ihrer ohnehin
tragischen Dimension zu erreichen...
Fotoausstellung zum
Fest der Hütten:
Israel 1948
..."unterwegs, als
du mir in die Wüste nachzogst, in unbesätes
Land"...
Boris Carmi:
Fotografien aus Israel
Boris Carmi (geb. 1914 in Moskau – gest.
2002 in Tel Aviv) gilt als Pionier der
israelischen Presse- und
Dokumentationsfotografie. 1930 verließ er
Moskau, sein Weg führte ihn über Warschau,
Saalfeld/Deutschland und Italien nach Paris,
wo er an der Sorbonne Ethnographie studierte
und zu fotografieren begann...
Rudi Weissenstein:
Tsalmania in Tel Aviv
Weissenstein kam 1936 nach Israel. Anfang
der 40er eröffnete er das "Pri-Or Studio" in
der Allenby Straße, wo das Geschäft und das
daran angeschlossene Archiv auch heute noch
sind. Miriam Weissenstein, Rudis Witwe, ist
dort auch heute mit ihren 89 Jahren noch
anzutreffen...
Grzegorz
Pawlowski:
Bilder aus Jerusalem
Ich komme in
Jerusalem an und richte meine Schritte
zuerst in Richtung Altstadt, bis mich
plötzlich eine Straßenwelle von Mea Shearim
mit seinem schwungvollen, bisher unbekannten
Rhythmus erwischt...
Grzegorz
Pawlowski:
Feste Feiern in Israel
Diesmal begleitet mich die Absicht, die
jüdischen Feste und Bräuche an Jom Kippur
und Sukkoth zu dokumentieren. Lange habe ich
mich auf die Reise vorbereitet...
Exhibition in Jerusalem:
Art and Industry in Israel 2005
Among the artists is the newly discovered
photographer, Kalman Givon from Kiriat
Bialik. 'Ham-let' Advanced Control
Technology, one of the leading companies in
Israel, chose his work as a theme. Givon,
born in Frankfurt a/m, 1924 , was brought to
Eretz Israel by Recha Freier in 1941, served
in the British Army...
Literatur
"Ich schreibe über
Familien":
Ein Gespräch mit Amos Oz
Amos OZ wurde am
4. Mai 1939 als Amos Klausner in Jerusalem
geboren. Als Sohn von Einwanderern aus
Osteuropa war seine Kindheit geprägt von den
Schatten des Zweiten Weltkrieges, dem
Holocaust und den dramatischen Ereignissen
um die Gründung des Staates Israel 1948.
Nach dem Tod seiner Mutter zog er 1954 in
den Kibutz Hulda und nannte sich von nun an
Amos Oz (hebr: Kraft). Seit 1986 lebt er mit
seiner Familie in der Stadt Arad, in der
Negev-Wüste...
Lizzie Doron:
Die Stimme der zweiten
Generation
Mit großer
Empathie für die Leiden der
Shoah-Überlebenden schreibt Doron für ein
Israel, das weniger um sich selbst kreisen
soll. Die Zukunft solle man radikal offen
denken, sagt die Schriftstellerin, sie dürfe
nicht mit den Traumata der Vergangenheit
verstellt werden...
"Alles, was ich
liebte":
Gegenwart der Toten
"Alles, was ich liebte" - der Titel des
neuen Romans des israelischen
Schriftstellers Aharon Appelfeld ist
unvollständig. Man fragt sich, wie der Satz
weiterginge, wenn er, was der Satzduktus
nahe legt, weitergehen würde. Darin liegt
ein Geheimnis seines Schreibens: Appelfelds
Aussparungen animieren den Leser, in der
eigenen Vorstellung das Geschehene in sich
lebendig werden zu lassen. "Alles, was ich
liebte, ist dahin", kann man sich als Leser
den Satz vervollständigen...
Junge israelische Literatur:
Marina Groslerners "Layla"
Ungeschönt erzählt Marina
Groslerner die Geschichte eines Mädchens,
das nicht so recht in die Gesellschaft
passen will: die Beziehung zu Daniel, die
aus dem Ruder läuft, Alkohol- und
Drogenerfahrungen, schließlich der Aufbruch
von zu Hause und die Suche nach etwas
Sinnvollem...
Zeit:
Gedichte von Jehuda Amichai
Eine Auswahl von Gedichten Jehuda Amichais,
darunter "Als ich Kind war" und "Der Ort, an
dem wir recht haben"...
Zeruya Shalev:
Es gibt keinen sicheren Ort
mehr
Ihre Bücher, betont sie,
handelten nicht von Politik, sondern von der
menschlichen Seele. "Ich bin sehr stolz,
dass so viele Seelen in Deutschland sich mit
meiner treffen. Das ist eine Art von
Begegnung, die mir Hoffnung gibt. Die
Unterschiede zwischen uns sind nicht so
groß, wie ich sie zu denken gewohnt war. Und
das bedeutet doch auch: Wir können die
schrecklichen Erinnerungen irgendwie
überwinden und zueinander kommen - über die
Brücke von Kultur, von Literatur. Wenn ich
eine Art Hoffnung habe, dann ist dies das
beste Stück davon"...
Fremder
Spiegel:
Yoram Kaniuks israelisches
Panorama
Es wird vielleicht noch für
lange Zeit so sein, daß die Berlin-Romane
nach denen wir uns sehnen, außerhalb dieser
Stadt geschrieben werden. Wir leben hier auf
den Trümmern der Geschichte, im aufgewühlten
Körper der Stadt, aber ihre Seele ist noch
immer im Exil. Dort, wo einer die Straßen
Berlins, die ihm fremd sind, doch kennt,
weil er "Emil und die Detektive" gelesen
hat...
Etgar
Keret:
'Pizzeria Kamikaze'
Ein Buch für unsere Generation: Bleibt weit
unter der 300-Seiten Schmerzgrenze und lässt
sich beim Verzehr einer Lieferpizza bequem
lesen. Oder während irgendwelchen Downloads
aus dem Internet. Eine Welt im Jenseits, in
der alles so banal ist wie bei uns. Skurile
Selbstmörder zwischen Mittelmeer und
Westbank garniert mit einem Schuss Sartre...
Literatur aus Israel:
Yitzhak Laors "Steine,
Gitter, Stimmen"
Kaum ein Roman könnte
sich widerborstiger sperren, in gedrängter
Form subsumiert zu werden, zumal in Form
einer Inhaltsangabe. Laors hochkomplexes
Kunstwerk ermöglicht es dem Leser nicht ohne
weiteres, einen geordneten Handlungsstrang
herauszulösen, auch nicht derer zwei oder
drei. Vielmehr erinnert der Roman an ein
pausenloses Abbrennen narrativer
bengalischer Feuer, eine unüberschaubare
Vielzahl angerissener, sich verbindender,
überschneidender, widersprechender,
gegenseitig ausschließender, revidierender
Geschichten...
Israel Hameiris
"Symbiose":
Radikale Idylle
Daniel ist Biologe,
das heißt angehender Biologe, denn seine
Magisterarbeit hat er noch immer nicht
zuende geschrieben. Bei einem Trip in ein
Naturreservat, das ihm sein Betreuer
empfohlen hat, um sein Forschungsobjekt
besser kennen zu lernen, entschied er sich,
dort zu bleiben und erhielt innerhalb
weniger Wochen den Posten des Leiters des
Naturreservates. Die Beziehungen von Daniel
und den anderen Bewohnern des Reservates zur
Natur nehmen einen großen Teil des Buches
ein. Diese Beziehungen sind es auch, nach
denen Daniel seine Mitmenschen
charakterisiert und einteilt...
Die schwindende Last der
Vergangenheit:
Zeitgenössische israelische Autoren blicken
auf Deutschland
Welche Vorstellung haben die Israelis
heute denn von den Deutschen? Statt eine
Umfrage durchzuführen, haben wir uns
vorgenommen, anhand von Anat Feinbergs
Anthologie "Wüstenwind auf der Allee.
Zeitgenössische israelische Autoren blicken
auf Deutschland" auf die Darstellung der
Deutschen in der hebräischen Literatur nach
1948 einzugehen...
Film und
Theater
Von einer hebräischen Studiobühne zum
Nationaltheater:
Die Transformation von Habima in Berlin
Habima, ein zionistisches,
auf Hebräisch spielendes Theater, erregte
von Anfang an Interesse in den zionistischen
Kreisen. Diese Tatsache allein ist jedoch
nicht ausreichend, um die ausgezeichnete
Aufnahme von Habima in Berlin zu erklären...
Israelisches
Theater:
Requiem für Hanoch
Eine Erinnerung an den im
August 1999 verstorbenen Hanoch Levin, mit
dessen Tod das israelische Theater eine
seiner prominentesten Figuren verloren
hat...
Da war doch noch
was:
Spannungen und Kontraste im
israelischen Film
Von Neuankömmlingen,
"stinkenden Arabern" und "dreckigen
Juden"...
Das israelische Kino:
Präsent wie nie zuvor
Auch wenn der
israelische Film eine stetig wachsende
Aufmerksamkeit auf sich zieht, und immer
häufiger auf Veranstaltungen überall in der
Welt beachtet wird, sind israelische Filme
im internationalen Wettbewerb, unabhängig
von ihren sonstigen Qualitäten, gehandikapt
- durch den hebräischen Dialog. Allerdings
ist die hebräische Sprache der gemeinsame
Nenner aller Teile der israelischen
Gesellschaft...
Ein frommes Märchen
aus Meah Sche'arim:
"Ushpizin"
Jetzt gibt es zum
ersten Mal einen Film über diese Thematik,
der das Leben der Haredim nicht nur von
außen, sondern von innen her beleuchtet.
Sowohl der
Regisseur-plus-Drehbuchautor-plus-Hauptdarsteller
in einer Person, Schuli Rand, als auch die
meisten anderen Mitwirkenden gehören der
Haredi-Gemeinschaft an. Im Zusammenwirken
mit säkularen Experten haben die Haredim
einen Film über sich selbst gedreht...
Ein überwältigendes
Erlebnis:
Amos Gitais "Kadosh"
Die ultra-orthodoxe
Gemeinschaft der Haredim ist Gegenstand
endloser Debatten in Israel. Die Haredim
widersetzen sich jeglicher Modernisierung
und halten an einer jahrhundertealten
Lebensweise fest...
Retrospektive:
Die Besten der Sam Spiegel Film & Television
School
Die Sam Spiegel Schule für Film und
Fernsehen in Jerusalem taucht auf den Listen
der Preisträger internationaler Festivals
häufig auf, meistens in Anerkennung der
Produktionen, die an ihr und durch ihre
Absolventen geschaffen wurden. Dieses Jahr
nahm die Sam Spiegel Film & Television
School selbst eine Auszeichnung als beste
unter 22 Filmschulen auf der ganzen Welt
entgegen...
Musik
Song-Mix:
Eine Auswahl aus 60 Jahren israelischer
Musik
Ein kleiner Ausflug durch die israelische
Musiklandschaft...
Ein Mythos stirbt:
Jeruschalajim schel Sahaw
Wie eine gläubige
Christin hat Naomi Shemer auf ihrem
Sterbebett die größte Sünde ihres Lebens
gebeichtet: die Melodie ihres unsterblichen
Liedes "Jerusalem aus Gold" ist die Kopie
eines baskischen Wiegenliedes, das sie, so
ihr "letztes Schreiben", vor Jahren von
Nechama Hendel gehört hatte...
Der "Black Panther" der israelischen
Musik:
Ein Nachruf auf Zohar Argov z"l
Der Kampf der Mizrahim, der Juden aus
Nordafrika, um Gleichberechtigung in Israel
spiegelt sich im Leben und der Musik Zohar
Argovs wider. Er war die erste Stimme der
Mizrahim in einer vom ashkenazischen
(europäischen Juden) Establishment
dominierten Gesellschaft. Sein Erfolg
öffnete die Tür für eine neue Musikrichtung
"musica mizrahit". Heute hört man –nicht nur
in der Musik- viele ethnische Stimmen in
Israel. Hat er sein Ziel erreicht?...
Kol Israel:
Zur Entwicklung des Rundfunks in Israel
Am 14.Mai 1948 wurde der Staat Israel
ausgerufen. Damit gibt es nach 2 000 Jahren
Unterbrechung wieder einen jüdischen Staat.
Das Gebiet, auf dem heute der Staat Israel,
Jordanien und das Palästinensische
Autonomiegebiet liegen, war seit Anfang der
1920er Jahre britisches Mandatsgebiet. Der
Völkerbund – der Vorläufer der Vereinten
Nationen – hat dieses Gebiet, das vorher zum
Osmanischen Reich (Türkei) gehört hat,
Großbritannien zur vorübergehenden
Verwaltung anvertraut. Anfang der 1930er
Jahre gab in den Geschäften des britischen
Mandatsgebietes im Nahen Osten die ersten
Radios zu kaufen. Empfangen werden konnten
tagsüber der Mittelwellensender in Kairo
oder verschiedene Kurzwellenstationen.
Abends war auf Mittelwelle ganz Europa
hörbar…
Jüdischer Blues und Apokalypse:
The Livnat Brothers Life in Galej ZaHaL
Das Stück
baSchanah habaah muss man vermutlich aus
besseren Zeiten kennen. Man muss es zum
Neujahr gesungen oder zumindest gehört
haben...
Musik im
postzionistischen Zeitalter:
haDag Nachasch
haDag Nachasch ("Die
Fisch-Schlange") ist eine der bekanntesten
israelischen Rap-Bands. Sie vermischen dabei
verschiedene Stile, Hip Hop, Ska, westlichen
Pop und orientalische Ethnomusik und
positionieren sich eindeutig links im
politischen Spektrum...
Zum Unabhängigkeitstag:
"Songs we loved to hear"
Eine Sammlung alter israelischer Schlager,
"Songs we loved to hear", ist online
zugänglich. Die meisten der Schlager gehen
auf die vorstaatliche Zeit zurück. Die Texte
handeln von Immigration, Aufbau des
jüdischen Staates - und natürlich von der
Liebe. Eines der bis heute bekanntesten
Lieder ist "Kalaniyot" von Shoshana Damari...
Musik jenseits der
Regale:
Ein Porträt Josef Bardanashvilis
Sein Lieblingsfoto zeigt ihn
mit einem Miniaturpiano, den Partituren
seiner wichtigsten Werke und einem Korb
voller Lebensmittel: Cornflakes, Tütensuppen
und grünen Zwiebeln. "Das bringt mein Leben
in Israel auf den Punkt”, sagt Josef
Bardanashvili, Immigrant, virtuoser
Komponist und für eine Weile auch Aushilfe
in einem Tel Aviver Lebensmittelladen...
Sprachliche Vielfalt
Hebräisch:
Die Sprache des Staates Israel
Bis vor hundert
Jahren war kein Hebräisch in Jerusalem oder
sonst in Israel zu hören, weder in der Stadt
noch auf den Dörfern. Es war die Zeit der
Türkenherrschaft, und man sprach türkisch
und arabisch...
Jiddisch:
Wiederbelebung einer Sprache, die nie tot
war
In einem
köstlichen jiddischen Rätsel wird gefragt:
"Farvoss farmacht der hon die oigen ven er
krayt?" (warum schließt der Hahn die Augen,
wenn er kräht?), und die Lösung ist: "Veil
er kenn ess off oisenvaynig!" (weil er es
auswendig kann!). Frage und Antwort passen
recht gut auf den Juden und sein Verhältnis
zum Jiddischen...
Besondere Beziehungen:
Hebräisches im Deutschen
Als 1933 die große Einwanderungswelle
deutscher Juden nach Palästina einsetzte,
haben die Männer und Frauen jegliche sich
bietende Arbeit auf sich genommen - und dazu
noch etwas getan: sie gingen turnusmäßig zum
notwendigen nächtlichen Wachdienst, zur
Sch'mira...
Takt und Fingerspitzengefühl:
Israel und die deutsche Sprache
Die Geschichte der deutschen Sprache im
Heiligen Land ist lang und widersprüchlich.
In den zwanziger Jahren wollten die Gründer
der ersten Universitäten Deutsch als
Unterrichtssprache einführen. Hebräisch
stand als Alternative zur Debatte. Am Ende
siegte die im 19. Jahrhundert künstlich
wiederbelebte Sprache der Bibel...
|