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Judentum und Israel
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Politik

Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten. Im Gegensatz zu den meisten westlichen demokratischen Staaten hat Israel jedoch keine Verfassung. Die Knesset, das israelische Parlament, hat elf Grundgesetze verabschiedet, die u.a. die Stellung von Knesset, Regierung, Staatspräsident und den Status Jerusalems regeln.

Die Knesset hat 120 Mitglieder und wird alle vier Jahre nach reiner Verhältniswahl gewählt. Bisher gab es jedoch unzähligen Regierungskrisen, so dass Wahlen vor Ablauf der Legislaturperiode eher die Regel als die Ausnahme sind. Die Wahlen sehen eine Sperrklausel von 2 Prozent (bis 1992 ein Prozent, bis 2003 1,5 Prozent) vor, so dass die Knesset immer eine Vielzahl kleiner Fraktionen enthält.

Ministerpräsident und Kabinett haben in Israel eine starke Stellung und können über wichtige existentielle Fragen ohne Zustimmung der Knesset entscheiden. 1996 wurde die Direktwahl des Ministerpräsidenten eingeführt. Drei Ministerpräsidenten, Benjamin Netanjahu, Ehud Barak und Ariel Scharon wurden direkt vom Volk gewähnt. Danach schaffte die Knesset das System jedoch wieder ab und kehrte zum rein parlamentarischen System zurück. Der Staatspräsident hat überwiegend repräsentative Funktionen und wurde bis 1998 für fünf Jahre, seitdem für sieben Jahre gewählt.

In Israel gibt es keine Trennung zwischen Staat und Religion im Sinne der europäischen Demokratien. So gibt es beispielsweise keine Zivilehe. Gleichzeitig hat das orthodoxe Judentum eine Monopolstellung inne. Ehen können nur durch das orthodoxe Rabbinat geschlossen oder geschieden werden.

Zu den Hauptfragen der israelischen Politik zählt allen voran der Konflikt mit den arabischen Nachbarn. Seit der Unabhängigkeitserklärung war Israel in sechs Kriege mit seinen Nachbarn verwickelt. Die Ansätze und Errungenschaften der Oslo-Friedensabkommen, die 1995 von Jitzhak Rabin und Jassir Arafat unterzeichnet wurden, haben bis zum heutigen Tage nicht zu einer Lösung des Konfliktes geführt.

Eine andere Hauptfrage ist jene nach Israels Verhältnis zur Diaspora. Sie ist eng mit der Frage verbunden: "Wer ist Jude?" Der Zionismus definierte Israel als Heimat für alle Juden und das Rückkehrgesetz ermöglicht Juden aus aller Welt, nach Israel einzuwandern. Der Umgang mit den jüdischen Gemeinden ist daher von jeher ambivalent.

Besondere Beziehungen bestehen zwischen Israel und Deutschland, die durch die Schoah aneinander geheftet sind. 1952 unterzeichneten die beiden Länder ein Wiedergutmachungsabkommen. Die Zahlungen und Sachlieferungen aus Deutschland halfen dem jungen Staat Israel einerseits beim Aufbau von Wirtschaft und Infrastruktur, führten jedoch andererseits zu scharfen innenpolitischen Auseinandersetzungen. 1965 nahmen die beiden Länder offiziell diplomatische Beziehungen auf. Deutschland wurde seitdem zu einem der engsten und verlässlichsten Verbündeten Israels.

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